Traumhaft: Derbysieger und Spitzenreiter!

Traumhaft: Die Roten Teufel triumphieren mit 3:1 (1:0,0:0,2:1) im Hessen-Derby in Kassel, nehmen damit auch im achten Auswärtsspiel dieser Saison die volle Punktzahl mit und erobern erstmals die Tabellenspitze. Stefan Reiter, Jerry Pollastrone und Jordan Hickmott markieren vor 3140 Zuschauern die Treffer. Rund 300 Fans aus der Wetterau feiern ausgelassen das Team von Harry Lange und Hugo Boisvert, das zudem den sechsten Sieg in Serie feiert. Sensationell!

Harry Lange, der in Kassel neben Patrick Seifert und Andi Pauli kurzfristig auf den angeschlagenen Tobias Wörle verzichten musste, bilanzierte nach der Partie „das erwartet schwere Spiel gegen einen Topgegner. Wir haben es im ersten Drittel fantastisch gemacht und haben kaum etwas zugelassen. Im letzten Spielabschnitt war der Spielverlauf auf unserer Seite. Wir haben zum richtigen Zeitpunkt die Tore erzielt.“ Huskies-Trainer Tim Kehler sah es ähnlich: „Wir können von Bad Nauheim etwas lernen, nämlich wie clever sie auswärts spielen. Sie kamen mit mehr Energie in die Partie, waren im erste Abschnitt sehr dominant. Aber im zweiten Drittel haben wir das gut gemacht, der Wille und die Einstellung waren da. Leider machen wir in solchen Spielen noch zu viele individuelle Fehler.“

Das erste Drittel, es geriet zum Lehrbeispiel, wie man auswärts clever und strukturiert spielt. Die Rot-Weißen wirbelten sehenswert über das Eis, verzeichneten zur ersten Pause die unglaubliche Statistik von 17:4 Schüssen. Kassels Keeper Jerry Kuhn konnte allerdings nur einmal überlistet werden. In der 17. Minute startete Robin van Calster blitzschnell einen Konter. Der Youngster zog entschlossen zum Tor. Kuhn konnte parieren, doch den Abpraller verwertete Stefan Reiter cool zum verdienten 1:0 für die Gäste. Es war der fünfte Saisontreffer für den Stürmer mit der Rückennummer 89.

Im zweiten Spielabschnitt investierten die Kassel Huskies mehr in die Offensive, erspielten sich eine optische Überlegenheit und kamen in der Folge zu mehreren gefährlichen Abschlüssen. Nach 29 Minuten hatten die Gastgeber schon den Torschrei auf den Lippen, aber der Schuss von Neuzugang Mitch Wahl landete am Außennetz. Die Roten Teufel standen defensiv stabil und sorgten insbesondere durch Jerry Pollastrone und Taylor Vause immer wieder für Gefahr vor dem Tor der Huskies. Tore sollten in diesem Spielabschnitt nicht fallen, dafür flogen aber die Fäuste. Nachdem Philipp Wachter wegen Beinstellen eine 2-Minutenstrafe erhalten hatte, gerieten Kevin Schmidt und Troy Rutkowski aneinander, die dafür jeweils eine kleine Strafe kassierten. Der ECN agierte in Unterzahl geschickt und hatte einmal mehr in Felix Bick einen tollen Rückhalt. So blieb es bei der knappen Führung.

Das letzte Drittel begann für die Roten Teufel optimal – einen sehenswert ausgespielten Angriff konnte Jerry Pollastrone in der 42. Minute zur 2:0-Führung vollenden, nachdem Jordan Hickmott ihm perfekt das Spielgerät aufgelegt hatte. Der Anschlusstreffer der Kassel Huskies folgte aber umgehend, als Brad Cameron aus spitzem Winkel den Puck genau zwischen Pfosten und Felix Bick über die Linie bugsierte. Die Huskies drängten nun auf den Ausgleich und trafen durch Jake Weidner die Latte. Das war Glück für den ECN, doch knapp sechs Minuten vor Schluss fiel die Vorentscheidung, als die Protagonisten des 2:0 die Rollen tauschten. Diesmal legte Jerry Pollastrone auf Jordan Hickmott ab, der mit einer trockenen Direktabnahme Jerry Kuhn keine Chance ließ.

Zum Schluss wurde es nochmal spannend, denn durch eine Zeitstrafe gegen Huba Sekesi und das Herunternehmen von Kuhn spielte Kassel die letzten zwei Minuten mit sechs gegen vier Feldspieler. Die Roten Teufel warfen alles rein, kämpften mit großer Leidenschaft und fast hätte Kevin Schmidt noch getroffen. Der Verteidiger schlenzte den Puck in höchster Not aus dem eigenen Drittel; die Scheibe tanzte über die Eisfläche, doch der Puck landete am Pfosten. So blieb es beim verdienten 3:1-Sieg dieser herausragenden Mannschaft.

Weiter geht es am kommenden Freitag im Colonel-Knight-Stadion. Dann gastieren die Tölzer Löwen in Bad Nauheim.

 

Kassel Huskies: Kuhn – Keussen, Tramm, Orendorz, Rutkowski, Müller, Granz, Geischeimer – Weidner, Spitzner, Gams, Cameron, Trivino, Laub, Shevyrin, Wahl, MacQueen, Kranz, Krüger, Detsch.

Trainer: Tim Kehler.

EC Bad Nauheim: Bick – Sekesi, Stephan, Kevin Schmidt, Wachter, Tomas Schmidt, Dobryskin – Körner, Vause, Keck, Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, van Calster, Reiter, El-Sayed, Leon Köhler, Herrmann.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 0:1 (16:38) Reiter (van Calster/Stephan), 0:2 (41:43) Pollastrone (Kevin Schmidt/Hickmott), 1:2 (42:22) Cameron (Laub/Keussen), 1:3 (53:36) Hickmott (Pollastrone/Mick Köhler).

Schiedsrichter: Apel/Neutzer. – Linienrichter: Kyei-Nimako/Van Himbeeck.

Strafminuten: Kassel 8. Bad Nauheim 6.

Zuschauer: 3140.

Foto: JMD-Photographie