Überragend! 700 Fans feiern 4:1-Streich in Krefeld

Grandios, wunderbar, teuflisch: Die Schützlinge von Harry Lange gewinnen in Krefeld souverän und verdient mit 4:1 (2:0,0:1,2:0) und sichern sich drei Punkte. Vor 4411 Zuschauern, darunter über 700 lautstarke und enthusiastische Fans der Roten Teufel, liefert das Team eine Top-Vorstellung. Das Schussverhältnis lautet am Ende 42:27 zugunsten der Rot-Weißen. „Wir haben eine tolle Woche optimal abgeschlossen. Heute waren wir alle bereit. Das war richtig gut“, schwärmte Harry Lange. Und der Coach hatte auch noch ein dickes wie berechtigtes Lob für die Anhänger: „Unsere Fans sind überragend. Sie haben heute wieder bewiesen, dass wir uns 100prozentig auf sie verlassen können.“

Das erste Drittel, es verlief aus der Sicht der Roten Teufel großartig. Zwar startete der Favorit furios, aber der EC zeigte sich unbeeindruckt. Die Rot-Weißen wirkten sehr konzentriert, stabil in der Defensive und zielstrebig im Gang nach vorne. Zach Magwood kassierte auf Krefelder Seite die erste Strafzeit. Das Lange-Team drückte im Powerplay vehement, kombinierte sehenswert, aber der KEV leistete heftigen Widerstand. Es blieb vorerst beim 0:0. Dann erwischte es mit Leon Niederberger einen Ex-Nauheimer, der Stümer musste ebenfalls für zwei Minuten vom Eis. Das zweite Powerplay verlief ähnlich wie zuvor, denn Bad Nauheim setzte sich im Drittel der Hausherren fest, aber der Puck wollte trotz einer permanenten Dauer-Offensive nicht über die Linie. Einen Moment der Unachtsamkeit nutzte dann Dennis Miller, der alleine auf Felix Bick zusteuerte, doch der Keeper untermauerte einmal mehr seine Qualität, blieb stoisch stehen und verhinderte den Führungstreffer.

Der fiel auf der anderen Seite. Andy Pauli traf per Nachschuss kurz nach Ablauf der Strafzeit zum verdienten 1:0 für den EC. In der Folge überstand Bad Nauheim eine Unterzahl (Patrick Seifert saß auf der Strafbank) ziemlich souverän. Als dann erneut Niederberger in die Kühlbox musste, schlug der Gast zur Freude seiner lautstarken Fans erneut zu. Nach einer unübersichtlichen Situation landete der Puck im Netz – die Schiedsrichter entschieden auf Tor, schauten sich die Situation aber noch mal genau an und bemühten den Videobeweis. Die Entscheidung: Tor für den EC Bad Nauheim, Taylor Vause wurde der Treffer zugeschrieben.

Der zweite Abschnitt hatte kaum begonnen, da bewies Marcel Müller seine Übersicht. Der Ex-Nationalspieler bediente mit einem herrlichen Querpass den aufgerückten Pascal Zerressen. Der Verteidiger umkurvte Felix Bick und traf zum 1:2 nach nur 27 Sekunden. Es folgten Kuriositäten. Zunächst musste Linienrichter Frederic Van Himbeeck verletzt das Eis verlassen. Er konnte auch nicht mehr weiter machen (wir wünschen gute Besserung!), fortan agierten die Schiedsrichter zu dritt.

Der EC war in diesem Drittel das klar aktivere Team. Aber Christoph Körner (36.) und Tim Coffman (39.) vergaben glasklare Möglichkeiten. Zu diesem Zeitpunkt hütete Matthias Bittner das Tor des KEV, denn Sergej Belov hatte in der 29. Minute die Kabine aufsuchen müssen – ein Schlittschuh war gebrochen. Zwar kam Belov dann zurück an die Bande, aber Bittner spielte fehlerfrei und blieb auf dem Posten zwischen den Pfosten. Krefeld suchte sein Glück in Kontern. Auffälligster Akteur war dabei einmal mehr Leon Niederberger, aber Felix Bick hielt im Verbund mit seinen konzentrierten Vorderleuten seinen Kasten sauber. So ging es mit einer knappen Führung des EC in die Pause – schmeichelhaft für Krefeld.

Die Pinguine starteten mit Elan in die letzten 20 Minuten. Die Rot-Weißen hielten dem Druck allerdings Stand. Und dann kam es zur vorentscheidenden Szene: Einen Konter über Taylor Vause und Mick Köhler beendete der Stürmer souverän mit dem Treffer zum 1:3. In der Folge gab es eine brenzlige Situation, als Huba Sekesi und Felix Bick gemeinsam und überragend retteten. Die Pinguine setzten am Ende alles auf eine Karte, ersetzten ihren Keeper durch einen sechsten Feldspieler. Schließlich traf Jordan Hickmott ins verwaiste Tore – 1:4.

Danach herrschte nur noch ausgelassener Jubel im großen und roten Block der EC-Fans.

Krefeld Pinguine: Belov – Zerressen, Tiffels, Trinkberger, Riefers, Bappert, Mayr, Söli – Magwood, Mouillerat, Müller, Weiß, Koch, Miller, Niederberger, Fischer, Miller, Shatsky, Lewandowski, van der Ven.

Trainer: Sergejs Saveljevs

EC Bad Nauheim: Bick  – Köhler, Sekesi, Schmidt, Erk, Seifert, Wachter, Hafenrichter – Pollastrone, Vause, Herrmann, Wörle, Coffman, Hickmott, Pauli, El-Sayed, Körner, Niedenz, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 0:1 (11:10) Pauli (El-Sayed, Wörle – 5:4), 0:2 (19:16) Vause (Schmidt, Pollastrone – 5:4), 1:2 (20:27) Zerressen (Müller, Mouillerat), 1:3 (48:09) Herrmann (Vause, Köhler), 1:4 (59:30) Hickmott (Wörle – EN).

Schiedsrichter: Klein/Steingross. – Linienrichter: Borger/van Himbeeck.

Strafminuten: Krefeld 6, Bad Nauheim 4.

Schüsse: 27:42.

Zuschauer: 4411.