Unsere Neuzugänge, Teil 2: Paul Reiner, der Youngster hat eine „heiße Liebe“

Alter: 21 Jahre / *13.04.2002 in Berlin.
Position: Verteidiger / Linksschütze.
Größe: 1,80 m / Gewicht: 82 kg.

Stationen: Eisbären Juniors Berlin, Eisbären Berlin, Lausitzer Füchse, Löwen Frankfurt, Krefelder EV 1981.

Karriere-Steno: Berufungen in die U16-, U18- und U20-Auswahlteams des DEB, DNL-Meister 2022 mit den Eisbären Juniors Berlin. Zuletzt 32 DEL-Einsätze für Frankfurt, plus 31 Oberliga-Partien als KEV-Leihspieler. Zwischen 2020 und 2022 insgesamt 57-mal bei den Lausitzer Füchsen in der DEL2 eingesetzt.

Ein Berliner am Großen Teich. Paul Reiner will im Trikot der Roten Teufel die nächsten Entwicklungsschritte gehen. Der Neuzugang von den Löwen Frankfurt hat in der Sommerpause hart gearbeitet, um eine gute Rolle in der DEL2 spielen zu können. „Er hat bei den Eisbären eine exzellente Ausbildung durchlaufen, in jungen Jahren bereits zwei Spielzeiten in der DEL2 mitgemacht und auch Erfahrungen in der DEL gesammelt“, sagt Trainer Harry Lange über den Verteidiger, der zur „U24-Fraktion“ im EC-Kader zählt. Holger Hess hat mit Paul gesprochen.

Paul, herzlich willkommen! Du bist in der Großstadt Berlin aufgewachsen. Wie sind Deine ersten Eindrücke von der Kleinstadt Bad Nauheim?
Paul Reiner: Sehr positiv. Ein schöner Ort mit einem spannenden Mix aus interessanten Häusern, stilvollen Gebäuden und Natur. Der tolle Blick vom Bahnhof zum Sprudelhof ist mir bei meinen ersten Besuchen hier gleich aufgefallen.

Hast Du ein Faible für Architektur?
Paul Reiner: Das liegt ein bisschen in der Familie. Mein Vater ist Bauingenieur, meine Mutter Architektin. Vor zwei Jahren habe ich neben dem Eishockey ein Fernstudium im Bauingenieurswesen an der TU Dresden begonnen und führe das mittlerweile an der IU-Fernhochschule weiter. Das läuft alles online, auch die Prüfungen. Ich setze mich aber nicht unter Druck. Im Sommer kommt man schneller voran, im Winter eher weniger.

Wie hast Du Dich in den Sommermonaten fitgehalten?
Paul Reiner: Nach dem Saisonende in Frankfurt haben wir eine ganze Weile lang mit einer kleinen Gruppe jüngerer deutscher Spieler um Dominik Bokk, Yannick Wenzel & Co. noch einige Eis- und Kraft-Einheiten in der Halle am Ratsweg gemacht. Über den Juli konnte ich in meiner Heimatstadt im Eisstadion Paul-Heyse-Straße zweimal pro Woche mit Ex-Kollegen aus dem ehemaligen Berliner DNL-Team auf das Eis. Dazu gab es ein schweißtreibendes Off-Ice-Programm.

Wie beschreibst Du Deine Spielweise, Deine Stärken und wo siehst Du persönliche Verbesserungspotenziale?
Paul Reiner: Druckvolles, überzeugtes Agieren mit dem Schläger an der Scheibe, eine gute Körpersprache. Ich will als Zwei-Wege-Verteidiger in jeder Situation mit viel Selbstvertrauen agieren. Den Schuss und den Torabschluss kann man sicher optimieren. An meinen Skills arbeite ich immer, das macht jeder Spieler. Der Fokus liegt darauf, Spielerfahrung zu sammeln und weiter zu lernen, um langfristig ein solider Profi zu werden, der auch offensiv Akzente setzen kann. Mein Ziel ist die Rückkehr in die DEL.

Wer war bisher Dein beeindruckendster Teamkollege, Gegenspieler und Trainer?
Paul Reiner: Puuh. Schwer zu sagen. Carter Rowney oder Dominik Bokk in Frankfurt – das war schön anzuschauen. Für mich persönlich hat das Zusammenspiel mit Reid McNeill viel gebracht. Wenn Hunter Garlent in Weißwasser ‚zockte‘, machte das auch viel Spaß. Schwierigster Gegenspieler? Vielleicht Giovanni Fiore von den Eisbären. Der kam mit viel Speed und unglaublichen Bewegungen. Bei den Coaches? Andreas Gensel im Nachwuchs bei der U17 und Schülern. Er war ein ‚guter Trainer fürs Leben‘. Jochen Molling und Victor Proskuryakov sind da auch zu nennen.

Gab es in Deiner Kindheit ein Eishockey-Idol?
Paul Reiner: Nicht wirklich. Aus der Zeit, als mich meine Eltern in den Wellblechpalast mitgenommen haben, ist mir der frühere Eisbären-Kapitän Steve Walker in Erinnerung geblieben. Die Spielweise von P. K. Subban bei Nashville hat mir gefallen.

Dann sind vermutlich die Predators Dein favorisiertes NHL-Team?
Paul Reiner: Anfangs ja. Jetzt eher die Edmonton Oilers mit dem spektakulären Stil von Connor McDavid und natürlich auch Leon Draisaitl.

Interessierst Du Dich auch für andere Sportarten?
Paul Reiner: Ja, für die Formel 1. Das ist gerade eine ‚heiße Liebe‘. Aus deutscher Sicht fiebere ich mit dem Team Mercedes. Außerdem gefällt mir die UFC, die Ultimate Fighting Championship – das ist dieKombination aus verschiedenen Kampfkünsten wie Boxen, Kickboxen, Taekwondo und Brazilian Jiu-Jitsu.

In Bad Nauheim haben sich junge Cracks wie Fabian Herrmann und Pascal Steck gut entwickelt. Wie hast Du das von außen wahrgenommen und war es auch ein Aspekt, die nächsten Schritte beim EC zu gehen?
Paul Reiner: Klar, so etwas bekommt man mit. In meinem Fall wurde der Entscheidungsprozess durch die Nähe zu Frankfurt begünstigt. Mir wurde viel Positives über Adam Mitchell berichtet, der sich ja beim EC mit Schwerpunkt um die Verteidiger kümmert. Die Gespräche mit Harry Lange und mit Löwen-Manager Franz Fritzmeier haben den Entschluss reifen lassen, dass der nächste Stepp in der DEL2 für mich die beste Option ist.

Paul, wir wünschen Dir viel Erfolg und Spaß bei den Roten Teufeln. Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Chuc.de