Unsere Neuzugänge, Teil 3: Markus Lillich, der 100-Prozent-Stürmer

Alter: 24 Jahre / *26.07.1999 in Memmingen.
Position: Stürmer / Linksschütze.
Größe: 1,78 m / Gewicht: 83 kg.

Stationen: ESV Kaufbeuren, ECDC Memmingen Indians, Bayreuth Tigers, Nürnberg Ice Tigers.

Karriere-Steno: Berufungen in die U17-, U18- und U19-Auswahlteams des DEB. 12 DEL-Einsätze für Nürnberg. 67 Tore in 249 DEL2-Spielen für Kaufbeuren und Bayreuth.

(hs) Vorlage Taylor Vause, Tor Markus Lillich. Beim ersten Test in Villach glückte unserem Neuzugang vom ESV Kaufbeuren gleich sein Premierentreffer im rot-weißen Jersey. In den bisherigen Punktspielen war es umgekehrt, Vorlage Lillich, Tor Vause. Zuletzt am Freitag beim Overtime-Sieg über Regensburg, als sich die Nummer 82 den Puck erkämpfte, für seinen Center auflegte, dem zum wiederholten Male ein wichtiger Treffer glückte. Sechs Assists und ein DEL2-Treffer stehen bis dato für Lillich zu Buche. In Bad Nauheim will sich der Linksschütze mit harter Arbeit und immer 100 Prozent Einsatz an die Marke von 20 Saison-Toren herantasten. Der gebürtige Memminger ist ein ESVK-Eigengewächs. In zwei Spielzeiten bei den Bayreuth Tigers absolvierte der Stürmer auch zwölf DEL-Partien per Förderlizenz für die Nürnberg Ice Tigers. Im Interview spricht der Blondschopf über Harry Lange, Rob Pallin, Andres Ambühl, wertvolle DEL-Erfahrungen, laute EC-Fans und eklige Gastspiele im Colonel-Knight-Stadion.

Markus, willkommen bei den Roten Teufeln! Wie hast Du Dich eingelebt und was nimmst Du Dir für die Saison 2023/24 vor?

Markus Lillich: An erster Stelle steht der Teamerfolg. Wir wollen an die Leistung aus dem Vorjahr anknüpfen, unter die Top-Sechs und direkt in die Playoffs kommen. Persönlich möchte ich an meine erste Kaufbeurer Saison anknüpfen und mich wieder an die 20-Tore-Marke herantasten, nachdem es letztes Jahr einen kleineren Hänger gab. In den ersten gut zwei Monaten habe ich mich hier gut eingelebt.

Du stürmst zum ersten Mal für ein nicht-bayerisches Team. Was war ausschlaggebend für Deinen Wechsel zum EC?
Markus Lillich: Harry Lange hat mich früh kontaktiert. Die Gespräche verliefen sehr positiv. Einfach überzeugend und ich konnte mich relativ schnell dafür begeistern. Er ist ein brutal offener und ehrlicher Mensch.

Wie hast Du Dich in den Sommermonaten fitgehalten?
Markus Lillich: Hauptsächlich in Kaufbeuren im Fitnessstudio. Wir haben in unserer Trainingsgruppe viel Badminton gespielt, ich bin öfters in den Bergen gewandert und war zweimal pro Woche beim Inline-Hockey. Außerdem gab es auch die Möglichkeit, in Füssen aufs Eis zu gehen.

Blieb auch Zeit für einen Urlaub?
Markus Lillich: Ja. Nach einer kräftezehrenden Saison tut es jedem gut, mal abzuschalten und sich zu erholen. Ich war Ende Mai mit meiner Freundin Lisa für eine Woche auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt.

Wie beschreibst Du Deine Spielweise, Deine Stärken und wo siehst Du persönliche Verbesserungspotenziale?
Markus Lillich: Immer 100 Prozent Einsatz, guter Schuss, schneller Schlittschuhläufer. Man kann und muss sich jedes Jahr weiterentwickeln, um ein kompletter, kompakter Spieler zu werden. Gerade defensiv ist es wichtig, immer besser zu werden und dazuzulernen.

Welche Bedeutung hat die Rückennummer 82?
Markus Lillich: Früher hatte ich die 28. In Nürnberg hängt die Nummer unter dem Hallendach, deshalb wurden einfach die Zahlen gedreht. In Bad Nauheim wird die 28 von Ralf Pöpel auch nicht mehr vergeben.

Wer war bisher Dein beeindruckendster Gegenspieler?
Markus Lillich: Mit Nürnberg spielten wir in der Vorbereitung gegen Davos. Ein Andres Ambühl ist schon beeindruckend. Er ist nicht mehr der Jüngste, hat aber die Cleverness und Erfahrung, um zu wissen, wo muss man noch einen Schritt mehr machen, wo kann man sich einen Weg sparen. Und dann taucht er meistens am richtigen Fleck auf.

Von welchem Trainer hast Du bisher am meisten mitgenommen?
Markus Lillich: Schwer zu sagen. Als ich 2021 nach Kaufbeuren zurückgekehrt bin, lief die Vorbereitung unter Rob Pallin super. Das war eine gute Grundlage und ich habe 22 Tore erzielt, letzte Saison wurden es nur elf. Pallin war sehr wertschätzend. Leider ist er nach nur vier Spielen aus persönlichen Gründen in seine Heimat nach Amerika gegangen.

Welche Eindrücke hast Du in Deiner Nürnberger DEL-Zeit gesammelt?
Markus Lillich: Schnelleres Tempo, es wird durchgängig mit vier Reihen agiert, es stehen neun statt vier Ausländer im Aufgebot. Das ist ein anderer Spielstil und da geht es noch mehr um das taktische System, an das sich jeder halten muss.

Deinem Ex-Club aus Bayreuth wurde die DEL2-Lizenz verweigert. Hast Du Dich mit ehemaligen Teamkollegen über die Situation bei den Tigers ausgetauscht?
Markus Lillich: Nein. Die meisten, mit denen ich dort zusammengespielt habe, sind weg. Die Fluktuation am Standort war größer. Ich habe das alles auch nur aus der Ferne mitbekommen.

Die Roten Teufel werden als amtierender Vizemeister von den anderen Mannschaften sicherlich nicht unterschätzt. Glaubst Du, es wird schwerer, weil der Überraschungseffekt weg ist?
Markus Lillich: Bad Nauheim war nie ein Underdog. Sobald es im Team stimmt, sich alle verstehen, die Stimmung passt, kommt auch die Leistung. Ein großer Punkt beim EC sind die Fans. Als Gast war es hier immer eklig zu spielen. Es ist laut und für die Gegner nicht lustig. Die Anzahl an verkauften Dauerkarten zeigt, dass wir wieder auf eine tolle Unterstützung zählen können.

Markus, wir wünschen dem Team und Dir eine erfolgreiche Saison. Vielen Dank für das Gespräch.

Foto: Chuc.de