Unsere Neuzugänge, Teil 4: Alexander Dersch, der mit dem Gardemaß
#27 Alexander Dersch
Alter: 23 Jahre / *30.03.2000 in Landshut.
Position: Verteidiger / Rechtsschütze.
Größe: 1,94 m / Gewicht: 93 kg.
Stationen: EV Landshut, Charlottetown Islanders, Düsseldorfer EG.
Karriere-Steno: Berufungen in die U16-, U17-, U18- und U20-Auswahlteams des DEB. WM-Teilnahmen in Slowenien (D1A) und Tschechien (WJC). 20 DEL-Einsätze für die DEG. 135 DEL2-Partien beim EVL (plus ein Gastauftritt – auf Leihbasis – in Dresden). 59 Spiele für Charlottetown in der renommierten kanadischen Junioren-Liga QMJHL.
Im Boxring und im Fitnessstudio hat Alexander Dersch in der Sommerpause intensiv an seiner Kampfkraft gearbeitet. Der Rechtsschütze mit Gardemaß gilt als harter, kompromissloser Verteidiger. Mit 23 Jahren kann der Neuzugang vom EV Landshut bereits einen gewissen Erfahrungsschatz vorweisen. Am letzten Sonntag beim 3:2 über den ESV Kaufbeuren hat der Rechtsschütze seinen ersten Treffer im rot-weißen Dress erzielt. Im Interview mit Holger Hess spricht der Niederbayer über seinen Heimatverein, über Tobi Rieder und Tom Kühnhackl, die lehrreiche Zeit in Kanada und was er sich für den weiteren Saisonverlauf im Trikot der Roten Teufel vornimmt.
Alexander, was waren Deine Beweggründe, im Sommer einen Vertrag in Bad Nauheim zu unterschreiben?
Alexander Dersch: Der Austausch hat von Anfang an gepasst, die Gespräche mit Harry Lange waren sehr gut. Man hörte viel Positives über den Club. Mit der Entscheidung für Bad Nauheim fühle ich mich einfach wohl.
Was reizt Dich an der Aufgabe beim EC? Und wie hast Du den Standort bisher wahrgenommen?
Alexander Dersch: Als Team wollen wir an die Leistungen der vergangenen zwei Jahre anknüpfen, auch es mal schwerere Phasen zu durchlaufen gilt. Ich will ein Führungsspieler werden, der sich auf dem Eis nichts gefallen lässt. In dieser Rolle kann man sich auch im jüngeren Alter durchsetzen – und alles mit der nötigen Gelassenheit und viel Spaß angehen. Wie Landshut ist Bad Nauheim ein Traditionsverein. Das Stadion und die Stimmung gefallen mir, da ist es auch kein Problem, dass es alt und an den Seiten teilweise offen ist.
Wen kanntest Du von Deinen neuen Mannschaftskameraden schon näher?
Alexander Dersch: Christoph Körner aus der Saison in Düsseldorf. Mit Markus Lillich habe ich im Nachwuchsbereich zusammen in der DEB-Auswahl gespielt.
Wie und wo hast Du Dich in den Sommermonaten fitgehalten?
Alexander Dersch: In Landshut und in Düsseldorf. Mit viel Krafttraining und nebenbei boxe ich in NRW in einem Verein. An Wettkämpfen nehme ich nicht teil, sondern ich mache da die Trainingseinheiten mit.
Aus Landshut haben Marco Sturm, Tom Kühnhackl und Tobias Rieder den Sprung in die NHL geschafft. Läuft man sich im Sommer mal über den Weg?
Alexander Dersch: Wenn man in der Landshuter Clique ist, kennt jeder jeden. In der Jugendzeit hat man Tobi Rieder und Tom Kühnhackl am meisten gefeiert und von den beiden auch am meisten mitgenommen. Manchmal trifft man sich im Sommer in der Stadt.
Wie schwer fiel es Dir als EVL-Eigengewächs, die Heimat zu verlassen?
Alexander Dersch: Die Entscheidung habe ich mir reiflich überlegt. Man hat hier die Familie, die Freunde und ich arbeitete neben dem Eishockey bei „La Vita“, der Firma von Gerd Truntschka, einem Landshuter Idol. Ich war in der Abteilung von Bernd Truntschka, seinem Bruder, beschäftigt. Dort existiert ein wunderbares Arbeitsklima und ich bin dankbar für diese tolle Erfahrung. Aber mich hat mit 23 Jahren die neue Herausforderung in Bad Nauheim gereizt. Mir gefällt, dass beim Club und den Fans die Tradition leidenschaftlich und familiär gelebt wird. Da gilt es jetzt dranzubleiben, nach der Länderspielpause intensiv weiterzuarbeiten und uns kontinuierlich zu verbessern.
Welche Erfahrungen hast Du aus der Zeit in der DEL und der kanadischen Juniorenliga mitgenommen?
Alexander Dersch: In Düsseldorf konnte man natürlich viel lernen von Leuten wie Patrick Köppchen oder Alexander Sulzer. Kanada war ein tolles Erlebnis mit Land, Sprache und Kultur. Auf dem Eis wird man eher als Rückennummer und weniger als Person wahrgenommen wird. Es ist alles schneller, es herrscht drüben ein extremer Konkurrenzkampf. Man spielt beispielsweise gegen Kaliber wie einen Alexis Lafreniere, der jetzt in der NHL bei den New York Rangers zu einem Top-Stürmer gereift ist.
Wie charakterisierst Du Deine Spielweise, Deine Stärken und was gilt es zu verbessern?
Alexander Dersch: Vielleicht so: Als starken Verteidiger, der viel Härte mitbringt, Sicherheit von hinten heraus ausstrahlt und einen guten ersten Pass spielt. Man kann sich grundsätzlich immer weiterentwickeln und in allen Bereichen besser werden.
Welche Bedeutung hat Deine Rückennummer 27?
Alexander Dersch: Keine emotionale. Die Nummer trage ich seit der Jugend, auch wenn ich schon zwei-, dreimal wechseln musste, weil sie schon an einen anderen vergeben war.
Von welchem Mitspieler hast Du Dir am meisten abgeschaut?
Alexander Dersch: Aus Verteidigersicht von Nick Pageau in Landshut.
Welche Eindrücke hast Du in den ersten Monaten von der Stadt Bad Nauheim und der Umgebung mitgenommen?
Alexander Dersch: Eine ruhige und schöne Stadt. Ich kannte Bad Nauheim vorher von den Auswärtsspielen und wenn man mit dem Bus durch die Stadt am Park vorbeikam. Das Stadion direkt am Wasser, das Aufwärmen am Großen Teich, man spürt hier gleich die Tradition. Das gefällt mir.
Alexander, wir wünschen Dir und dem Team eine erfolgreiche Saison. Vielen Dank für das Gespräch.
Foto: Chuc.de