Verdiente Niederlage gegen Bietigheimer Mini-Aufgebot

Böse Klatsche für die Roten Teufel: Die Bietigheim Steelers, die mit großen  Personalproblemen angetreten waren, gewannen mit dem Mini-Aufgebot von elf Feldspielern verdient und deutlich mit 6:2 (2:0,3:2,1:0). Der ECN fand zu keinem Zeitpunkt ins Spiel und offenbarte in der Defensivarbeit erhebliche Schwächen, die der clever agierende Gast zu nutzen wusste.

Zum Spielfilm: Bad Nauheim startete erwartungsgemäß offensiv, versuchte sofort, die Steelers unter Druck zu setzen. Das Rezept ging aber nicht auf. Bietigheim stand tief, wartete zumeist mit vier Feldspielern an der blauen Linie und konterte geschickt. So hatte Brett Breitkreutz nach einem Sololauf das erste Tor auf dem Schläger, er verfehlte aber knapp. Die Roten Teufel wirkten konsterniert. Erst recht, als Riley Sheen eine sehenswerte Einzelaktion mit dem 0:1 in der fünften Minute vollendete. Dieser Treffer gab den Bietigheimern sichtlich Selbstvertrauen. Nach einem Bullygewinn fackelte Fabjon Kuqi nicht und markierte das 0:2. Hoffnung auf Besserung schöpfte der ECN erst, als Norman Hauner auf die Strafbank wanderte. Das anschießende Powerplay der Hausherren war wild, aber auch fruchtlos. Cody Brenner im Gehäuse der Steelers kam nicht in Bedrängnis und fischte sich die wenigen Schüsse sicher.

Bietigheim kam hellwach aus der ersten Pause. Der überragende Riley Sheen traf schon nach zwei Minuten und acht Sekunden zum 0:3. Trainer Hannu Järvenpää reagierte und wechselte den Keeper. Für Philipp Maurer kam Felix Bick, der sofort im Mittelpunkt stand. Der wieselflinke Sheen war allen davon geeilt und konnte nur durch ein Foul gebremst werden. Bick parierte anschließend den Penalty gegen Sheen, doch das 0:4 durch Robert Kneisler konnte auch Bick nicht verhindern (26. Minute). Es folgte ein kuriose Szene. Kelsey Tessier stocherte den Puck über die Linie. Der Treffer wurde auch zunächst gegeben. Stadionsprecher Richard Eberhard verkündete das 1:4. Doch nach mehreren Diskussionsrunden nahmen die Unparteiischen ihre Entscheidung zurück. Der Puck, so die Argumentation, sei vom Hintertornetz zurück ins Spielfeld gesprungen, somit hätte das Spiel vorher unterbrochen werden müssen.

Immerhin, Andi Pauli markierte wenig später das 1:4. Doch die nächste kalte Dusche kam in Person von Riley Sheen, dessen energischer wie sehenswerter Sololauf mit dem 1:5 endete. Aaron Reinig hielt das Fünkchen Hoffnung der Roten Teufel am glimmen. Der Verteidiger erzielte in der 40. Minute das 2:5.

Der letzte Abschnitt ist schnell erzählt: Bad Nauheim im Vorwärtsgang, aber ohne wirklich zwingende Chancen. Bietigheim war dem sechsten Treffer in mehreren Situationen näher. Dann traf Norman Hauner zum Endstand ins verwaiste Tor des ECN. Hannu Järvenpää hatte kurz zuvor Felix Bick zugunsten eines sechstem Feldspielers vom Eis beordert. So endete die Partie mit einer aus der Sicht des EC Bad Nauheim enttäuschenden Vorstellung. Schon am Dienstag geht es weiter, wenn unsere Teufel zu Gast in Kaufbeuren sind.

EC Bad Nauheim: Maurer – Sekesi, Glötzl, Schmidt, Reinig, Ketter, Gnyp – Hohmann, Arniel, Ratmann, Pauli, Tessier, Cabana, Reiter, Körner, Chrobot, Cornett, Bettahar.
Trainer: Hannu Järvenpää.

Bietigheim Steelers: Brenner – Schüle, Schoofs, Prommersberger, Ribnitzky – Breitkreuz, Preibisch, Hauner, Sheen, Kneisler, Wenzel, Kuqi.
Trainer: Daniel Naud.

Tore: 0:1 (4:52) Sheen (Kuqi), 0:2 (13:02) Kuqi (Preibisch), 0:3 (22:08) Sheen (Wenzel, Ribnitzky), 0:4 (25:13) Kneisler (Wenzel), 1:4 (31:08) Pauli (Cabana, Tessier), 1:5 (36:46) Sheen (Prommersberger), 2:5 (39:32) Reinig (Schmidt, Bettahar), 2:6 (58:02) Hauner (Breitkreuz – Empty-net).

Schiedsrichter: Aumüller/Gavrilas. – Linienrichter: Borger/Kontny.

Strafminuten: Bad Nauheim 0, Bietigheim 2.
Zuschauer: keine.