Verkorkstes erstes Drittel: Rote Teufel ohne Chance in Heilbronn

„Dieses Spiel haben wir im ersten Drittel verloren. Wir hatten von der ersten Sekunde an keinen Zugriff, wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen und hätten zur ersten Pause auch noch höher zurück liegen können.“ Harry Lange traf mit seinem Fazit den Nagel auf den Kopf. Für die Roten Teufel war es ein gebrauchter Abend. Die Heilbronner Falken gewannen völlig verdient mit 4:1 (3:0,0:0,1:1). 882 Fans sahen einen Gastgeber, der mit viel Tempo den Tabellenvierten früh den Schneid abkaufte. Gleichwohl attestierte Harry Lange seiner Mannschaft „Charakter, denn wir haben nicht aufgegeben, haben einiges probiert. Aber zum einen sind die Heilbronner in dieser Besetzung sicherlich läuferisch mit das beste Team der Liga, zum anderen hat der Torwart der Falken einmal mehr prima gehalten.“

Apropos Torwart: Der Coach nahm den überragenden Felix Bick nach dem ersten Drittel aus dem Spiel. „Felix hat als einziger in diesem ersten Drittel seine Leistung gebracht. Ich wollte ihn schützen. Zudem hat man einmal mehr gesehen, dass Philipp Maurer ebenfalls ein sehr guter Keeper ist.“  Lange blickte direkt nach dem Spiel wieder nach vorne: „Jedes Spiel hat in dieser entscheidenden Phase der Saison Playoff-Charakter. Wir müssen das Match abhaken und uns auf das Dienstagspiel gegen Crimmitschau vorbereiten.“

Das erste Drittel, es war sicherlich das schlechteste des EC Bad Nauheim in dieser Saison. Von Beginn an wirkte das Team unkonzentriert und schläfrig. Die Falken hingegen sprühten vor Elan, fanden sofort ins Spiel und hätten weitaus höher als 3:0 führen können. Heilbronn versiebte eine Reihe bester Möglichkeiten, zudem bewahrte Felix Bick sein Team vor weiteren Gegentreffern. Jeremy Williams hatte schon nach 59 Sekunden das 1:0 besorgt. Diese frühe Führung gab Heilbronn viel Selbstvertrauen. Julian Lautenschläger erhöhte nach 13 Minuten auf 2:0, doch damit nicht genug. In Unterzahl markierte erneut der Neuzugang aus Iserlohn das 3:0. Vor dieser Szene hatte Taylor Vause die einzige nennenswerte Chance der Gäste vergeben, Heilbronns Torwart Ilya Andryukhov rettete spektakulär.

Dass Harry Lange seinen Torwart Felix Bick ab dem zweiten Drittel durch Philipp Maurer ersetzte, mutete im ersten Moment überraschend an. Doch der Coach wollte mit dieser personellen Rochade ein „Hallo wach“ an die Mannschaft senden. Immerhin, das Team präsentierte sich verbessert, aber die Falken hatten alleine durch den Ex-Tölzer Luca Tosto zwei herausragende Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen. Philipp Maurer bewies einmal mehr seine Qualität. Auf der anderen Seite entwickelte die vierte Reihe mit Leon Köhler, Robin van Calster und Fabian Herrmann die meiste Gefahr. Vor allem van Calster taucht öfters vor dem Tor der Falken auf, mehr als ein Pfostentreffer sprang aber nicht heraus.

Nach lediglich 22 Sekunden im letzten Drittel war die Entscheidung gefallen. Moritz Wirth, Förderlizenzspieler der Adler Mannheim, markierte mit seinem ersten Saisontreffer das 4:0. Die Roten Teufel bemühten sich, mehr als der Ehrentreffer durch Leon Köhler, der einen Schuss von Eric Stephan abfälschte, wollte aber nicht gelingen. Am Ende stand es 4:1, ein absolut verdienter Sieg für die gut aufgelegten Heilbronner.

Der ECN hat am Sonntag Pause, weil die Partie gegen Bad Tölz auf den 21. Februar verlegt wurde. Am Dienstag kommt es im Colonel-Knight-Stadion zu einem wichtigen Duell. Crimmitschau, das in Kassel 2:1 siegte, gastiert in Bad Nauheim. Ein Sechs-Punkte-Spiel im spannenden Kampf um die Playoff-Ränge.

Heilbronner Falken: Andryukhov – Wirth, Fischer, Dziambor, Morrison, Mapes, Maschmeyer, Preto – Della Rovere, Klos, Williams, Blackwater, Lautenschläger, Tosto, Fabricius, Thiel, Kirsch, Dunham, Volkmann, Elias.

Trainer: Jason Morgan.

EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Seifert, Stephan, Sekesi, Mick Köhler, Hafenrichter, Ketter – Körner, El-Sayed, Reiter, Keck, Vause, Hickmott, Pollastrone, Bires, Wörle,  Leon Köhler, van Calster, Herrmann.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (00:59) Williams (Dela Rovere), 2:0 (12:34) Lautenschläger (Blackwater), 3:0 (18:46) Lautenschläger (4:5), 4:0 (40:22) Wirth (Klos), 4:1 (50:23) Leon Köhler (Stephan, van Calster).

Schussverhältnis: 33:33.

Schiedsrichter: Brill/Kapzan. – Linienrichter: Zettl/Züchner.

Strafminuten: Heilbronn 6, Bad Nauheim 2.

Zuschauer: 882.