Vierter Streich in Folge – 7:3 in Landshut! – Sorgen um Köhler und Seifert

Die Roten Teufel sind das Team der Stunde in der DEL2. In Landshut gewinnt unser Team sicher mit 7:3 (3:1,1:0,3:2) und feiert den vierten Sieg in Folge. Vor 1991 Zuschauern erzielen Marius Erk und Philipp Wachter ihre ersten Saison-Tore. Glückwunsch an die beiden Verteidiger! Den Rest besorgen der zweifache Torschütze Jordan Hickmott, Jerry Pollastrone,Tim Coffman und Marc El-Sayed per Penalty. Einmal mehr liefert das Team eine souveräne und imponierende Vorstellung. „Wir haben die erste Situation nach wenigen Sekunden verschlafen, aber das hat Landshut auch prima gemacht. Danach waren wir strukturiert, das erste Drittel war gut. Im zweiten Drittel haben wir zu viele Fehlpässe fabriziert. Da hatten wir Glück. Im letzten Drittel waren wir wieder okay. Aber der Sieg ist zu hoch ausgefallen“, resümierte Harry Lange. Schade, dass Mick Köhler und Patrick Seifert verletzt ausschieden. Seifert musste schon nach dem ersten Drittel in der Kabine bleiben, Köhler fehlte im letzten Abschnitt.

Harry Lange musste sein Erfolgsteam der letzten Woche umbauen. Kevin Schmidt fehlte weiterhin, zudem fielen die erkrankten Leo Hafenrichter und Christoph Körner aus. Robin van Calster war schon Mitte der Woche vom Kooperationspartner nach Köln zurück beordert worden. Dafür kehrte Patrick Seifert zurück in die Mannschaft und bildete mit Tobias Wörle ein Duo in der Verteidigung. Für den Routinier rückte Youngster Pascal Steck in die Angriffslinie mit Jerry Pollastrone und Taylor Vause.

Für Landshut war es ein Traumstart: Der EVL gewann das Eröffnungsbully. Wie an der Schnur gezogen wanderte der Puck über Nick Pageau und David Zucker bei Tyson McLellan und der Top-Scorer traf nach lediglich 16 Sekunden zum frühen 1:0. Welch ein furioser Auftakt! Doch der EC antwortete postwendend. Zunächst scheiterte noch Patrick Seifert nach einem Pass von Andy Pauli am Landshuter Keeper Sebastian Vogl, aber dann landete der Puck in den Maschen. Marius Erk zog trocken ab, Marc El-Sayed versperrte Vogl die Sicht und die Scheibe landete nach exakt 66 gespielten Sekunden im Tordreieck.

Es ging in diesem Tempo weiter. Landshut bekam nach einer Strafe gegen Tobias Wörle die Chance zum Powerplay. Die Hausherren schickten die nominell stärkste Formation auf das Eis. Allerdings ohne Folgen für den EC, der mit fünf gegen fünf Feldspieler reifer wirkte. Tim Coffman wirbelte in Minute 13 durch die Reihe der Landshuter. Der Amerikaner bediente Philipp Wachter, und der Verteidiger zog sofort ab, und zwar gegen die Laufrichtung von Vogl. Zudem hatte sich diesmal Jordan Hickmott vor dem Landshuter Torwart aufgebaut – 1:2! Für Wachter war es ebenso wie zuvor für Erk der erste Treffer in dieser Saison.

Das war es aber noch nicht im ersten Drittel. Landshut vertändelte in der 18. Minute den Puck im eigenen Drittgel. Nutznießer war Jerry Pollastrone, der völlig alleine vor Vogl auftauchte und zum 3:1-Zwischenstand aus der Sicht der Roten Teufel vollendete.

Und beinahe hätte der EC auch gleich zum Start des zweiten Abschnitts erneut getroffen. Huba Sekesi bediente mit klugem Zuspiel Jordan Hickmott; der Kanadier zog sofort ab, doch Vogl reagierte großartig. In der Folge rückte Felix Bick in den Brennpunkt. Landshut bekam das nächste Überzahlspiel, aber Nauheims Keeper unterstrich einmal mehr seine Qualität und bewahrte sein Team bei drei erstklassigen Möglichkeiten der Niederbayern vor Gegentreffern.

Der EVL kämpfte, war um den Anschluss bemüht. Und dann zappelte der Puck  im Netz. Ein Schuss von Tyson McLellan prallte von der Bande zurück vor das Tor. Dort stand David Zucker, der die Scheibe über die Linie bugsierte, aber der Schläger des Ex-Ravensburgers war deutlich zu hoch. Die Unparteiischen schauten such die Szene per Video an und blieben bei ihrer Entscheidung – kein Treffer. Es wurde härter, die Nickligkeiten nahmen zu. Als dann Landshuts Jakob Mayenschein einen Stockschlag gegen Mick Köhler ansetzte und der Nauheimer Verteidiger an der Hand getroffen wurde, gingen die Referees erneut zum TV-Beweis und schickten den Stürmer des EVL in die Kabine. Fünf Minuten plus Spieldauerdiszipinarstrafe lautete das Urteil.

Und auch Markus Eberhardt kassierte fünf Minuten. Der Verteidiger bekam einen harten Check von Michael Bartuli und ahndete diesen Einsatz des Nauheimers (er bekam zwei Minuten) mit einem Faustschlag. Der Ex-Tölzer wurde zwar von den Fans gefeiert, aber die Rot-Weißen blieben cool und nutzten das Powerplay zwei Hundertstelsekunden vor dem Ende durch Tim Coffman zum 1:4.

Der EC hatte auch mit Beginn des letzten Drittels Überzahl. Allerdings verbuchte Landshut in Person von David Zucker die beste Chance, als der Angreifer sich energisch und schnell durchsetzte, aber Felix Bick blieb einmal mehr Sieger. Die Gastgeber riskierten viel, suchten die Offensive und so gab es Raum für Konter. David Cerny bediente Michael Bartuli, der knapp verpasste (49. Minute). Jordan Hickmott setzte den nächsten Höhepunkt. Der Kanadier fackelte keine Sekunde und markierte zehn Minuten vor dem Ende das 5:1 für das Lange-Team.

Das war natürlich die Entscheidung zugunsten des cleveren EC, der im letzten Abschnitt ohne die verletzten Patrick Seifert und Mick Köhler auskommen musste. Hickmott erhöhte auf 1:6, erneut bedient vom quirligen Coffman. Nick Pageau gelang für Landshut eine Ergebniskorrektur, aber der Torschütze selbst bremste wenig später den durch gebrochenen Marc El-Sayed. Klare Sache, Penalty. Der Kapitän trat an und verwandelte sicher. Der Schlusspunkt blieb den Niederbayern vorbehalten. Der Ex-Kasseler Brett Cameron stellte in Überzahl den 3:7-Endstand  her.

Die Fans der Landshuter pfiffen ihr Team aus, Nauheims Anhänger feierten ihr Team nach einer erneut überzeugenden Vorstellung.

EV Landshut: Vogl – Schwarz, Pageau, Brückner, Eberhardt, Stowassser, Pavlu – Zucker, McLellan, Pfleger, Brandl, Doremus, Cameron, Mühlbauer, Forster, Mayenschein, Eckl, Kharboutli, Baßler.

Trainer: Heiko Vogler.

EC Bad Nauheim: Bick – Köhler, Sekesi, Wörle, Seifert, Wachter, Erk – Herrmann, Coffman, Hickmott, Pollastrone, Vause, Steck, Pauli, El-Sayed, Niedenz, Cerny, Bartuli.

Trainer: Harry Lange.

Tore: 1:0 (00:16) McLellan (Pageau, Zucker), 1:1 (1:06) Erk (Pauli, El-Sayed), 1:2 (13:16) Wachter (Coffman, Herrmann), 1:3 (17:08) Pollastrone, 1:4 (39:58) Coffmann (Vause – 4:3), 1:5 (49:01) Hickmott (Coffman, Wörle), 1:6 (54:26) Hickmott (Coffman, Sekesi), 2:6 (56:05) Pageau (Eberhardt, Kharboutli), 2:7 (57:35) El-Sayed (Penalty), 3:7 (58:39) Cameron (Doremus, Brandl – 5:4).

Schiedsrichter: Schütz/Sicorschi. – Linienrichter: Kriebel/van der Heyd.

Strafminuten: Landshut 6, plus 5 Eberhardt, plus 5 und Spieldauer Mayenschein, Bad Nauheim 14.

Zuschauer: 1991.

Schüsse: 18:25.

Foto: Christian Fölsner