Zweite Auswärtsniederlage für die Roten Teufel
Das Tor war wie vernagelt: Leon Hungerecker, der Keeper der Lausitzer Füchse, war der Garant für den 3:0 (1:0,1:01:0)-Erfolg gegen die Roten Teufel. Zum ersten Mal in dieser Saison blieb das Team von Harry Lange trotz etlicher Chancen ohne eigenen Treffer. Der Trainer war sichtlich unzufrieden: „Wir sind heute in den Bus gestiegen und haben wohl vergessen, dass heute ein Spiel stattfindet. Wir habe viele Fehler gemacht und oftmals falsche Entscheidungen getroffen.“ Sein Kollege Chris Straube, wen wundert’s, fand lobende Worte für seine Mannschaft: „Wir haben defensiv sehr gut gestanden. Das war perfekt.“
Die Personalsituation im Aufgebot des ECN hatte sich nach dem 2:1 am Freitag gegen Freiburg wieder zugespitzt: Zu den Ausfällen Christoph Körner, Philipp Wachter und Andreas Pauli kam auch noch Marc El-Sayed hinzu, der wegen einer Erkältung nicht mit nach Weißwasser konnte. Zudem wurde Keeper Leon Willerscheid wieder nach Köln zurück beordert. Nicolas Moll aus dem eigenen Nachwuchs fuhr als zweiter Torwart mit.
Der ECN war mit Schwung gestartet und setzte die Hausherren in den ersten Minuten unter Druck. Harry Lange hatte den jungen Pascal Steck an die Seite von Taylor Vause und Tristan Keck beordert. Die Füchse spielten zunächst abwartend, übernahmen jedoch ab der Mitte des ersten Drittels mehr und mehr die Initiative und kreierten auch erste Chancen. Daher fiel der Führungstreffer nicht überraschend. Der Puck tanzte förmlich durch das Verteidigungsdrittel der Roten Teufel – der ECN bekam die Situation nicht geklärt. Nutznießer war Hunter Garlent, der entschlossen die Situation nutzte und zum 1:0 in der zehnten Minute vollendete.
In der Folge verbuchten die Gastgeber ordentliche Möglichkeiten. Die Rot-Weißen fanden nicht in ihren Rhythmus und kassierten gleich zu Beginn des zweiten Abschnitts eine kleine Strafe. Jordan Hickmott wanderte wegen Beinstellens auf die Strafbank. Füchse-Trainer Chris Straube schickte fünf Stürmer auf das Eis. Erneut war es Garlent, der mit einem platzierten Schuss das 2:0 erzielte. Felix Bick war die Sicht versperrt. Als Clarke Breitkreutz in der zehnten Minute raus musste, lief das Überzahlspiel der Gäste flüssig, aber nicht zwingend genug.
Harry Lange fand dann deutliche Worte im Powerbreak. Die erste Reihe hatte er schon neu aufgestellt, Stefan Reiter stürmte mit Vause und Keck. Bad Nauheim erarbeitete sich in der Folge durchaus Chancen, Endstation war jedoch stets Leon Hungerecker, der eine vorzügliche Partie bot und zum sicheren Rückhalt des Tabellenelften avancierte. Am Ende des Drittels gab es zwei Powerplay-Situationen für Weißwasser. Huba Sekesi musste wegen Haltens zuschauen, dann gab es einen Wechselfehler. Vier Minuten lang wehrte sich der ECN in numerischer Unterlegenheit und überstand diese brenzlige Phase ohne weiteren Gegentreffer.
Der letzte Abschnitt, er geriet zu einem einzigen Sturmlauf des EC Bad Nauheim. Leon Hungerecker stand im Mittelpunkt und war aus der Sicht der Füchse der Fels in der Brandung. Bemerkenswert, dass der ECN niemals aufgab und bis zum Ende fightete. Weißwasser wiederum blieb mit seinen Konterattacken gefährlich. Harry Lange nahm sieben Minuten vor dem Ende in Überzahl eine Auszeit. Co-Trainer Hugo Boisvert instruierte das Team. Lange ging volles Risiko, holte schon zu diesem Zeitpunkt Felix Bick vom Eis und probierte es mit sechs gegen vier Feldspieler. Doch der Puck fand trotz intensiver Bemühungen nicht den Weg ins Tor. Die Füchse stemmten sich mit Leidenschaft dagegen und machten in der 56. Minute in Person von Roope Mäkitalo den Sack zu. Der Stürmer traf im Nachschuss zum 3:0-Endstand.
Lausitzer Füchse: Hungerecker – Baxmann, Carson, Kania, Bednar, Raab, Kuschel, Reiner – Richard Mueller, Garlent, Quenneville, Valentin, Mäkitalo, Breitkreuz, Ritter, Döring, Detig, Luis Müller, Rentsch.
Trainer: Chris Straube.
EC Bad Nauheim: Bick – Kevin Schmidt, Tomas Schmidt, Sekesi, Stephan, Seifert, Dobryskin – Keck, Vause, Steck, Pollastrone, Hickmott, Mick Köhler, Herrmann, Wörle, Reiter, Leon Köhler, Bartuli.
Trainer: Harry Lange.
Tore: 1:0 (9:56) Garlent (Quenneville, Richard Mueller), 2:0 (21:16) Garlent (Quenneville, Mäkitalo – 5:4), 3:0 (55.59) Mäkitalo (Valentin, Breitkreutz).
Strafminuten: Weißwasser 8, Bad Nauheim 8.
Schiedsrichter: Becker/Falten. – Linienrichter: Paulick/Sauerzapfe.
Zuschauer: 0.