Wir ehren zwei Legenden: Ladislav Olejnik und Ralf Pöpel in der Hall of Fame
Die große Bad Nauheimer Eishockey-Familie ehrt zwei Legenden: Ladislav Olejnik und Ralf Pöpel werden in die Hall of Fame aufgenommen. Damit wird das Lebenswerk dieser beiden großartigen Menschen, Sportler und Vorbilder gewürdigt. Der einstige Vereins- und Bundestrainer und der Ex-Nationalspieler hätten ursprünglich, so der Plan der Verantwortlichen des EC Bad Nauheim, vor dem Hessen-Derby am Sonntag im Colonel-Knight-Stadion gefeiert werden sollen, aber der Virus verbietet Zuschauer und somit zunächst eine angemessene Zeremonie. Dass die Ehrung dennoch an diesem Samstag öffentlich gemacht wird, hat einen plausiblen Grund. Anfang der kommenden Woche wird das Buch zum 75-jährigen Bestehen des Eishockeys in Bad Nauheim fertig gestellt sein, und in diesem 448 Seiten dicken Dokument werden Olejnik und Pöpel mit dem Hinweis porträtiert, dass beide in die Hall of Fame aufgenommen wurden. Daher wurde in Abstimmung mit dem Duo die Veröffentlichung vorgezogen. Gleichwohl wird, sobald wieder Fans ins Stadion dürfen, die Zeremonie in einem dem Anlass entsprechenden und würdigen Rahmen nachgeholt.
Ladislav Olejnik und Ralf Pöpel werden nach Rainer Philipp, Rolf „Pilo“ Knihs, Werner Bachmann und Doug Murray in die Hall of Fame aufgenommen. Dazu haben wir mit der Unterstützung unseres Partners EMU GmbH einen Film konzipiert, in dem die Beiden ebenso zu Wort kommen wie die Markenbotschafter Manfred Müller, Dieter Jehner, Thomas Barczikowski, Rolf Knihs und Jan Guryca. Zum Video geht es hier.
„Ich bin sehr, sehr stolz. Bad Nauheim ist meine Heimat, ich hatte tolle Zeiten im Trikot des VfL und später im Dress des EC“, sagt Ralf Pöpel. Der 88 Jahre alte Ladislav Olejnik, der von allen liebevoll „Oli“ gerufen wird, freut sich ebenso wie sein einstiger „Schüler“ Ralf Pöpel: „Ich bin gerührt und bewegt und möchte mich für diese Ehrung herzlich bedanken.“ Olejnik begann seine Trainer-Laufbahn in Deutschland in Bad Tölz, wechselte 1972 zum VfL und lebt seitdem auch in Bad Nauheim. Der Coach und der heute 66 Jahre alte ehemalige Nationalspieler hatten gemeinsame Zeiten in Bad Nauheim, Frankfurt und Mannheim. „Er war mein bester Trainer, ich habe ihm sehr viel zu verdanken“, erinnert sich der „Nauheimer Bub“ Ralf Pöpel an „wirklich tolle Jahre“.
Die Laufbahn von Ladislav Olejnik: Geboren am 8. Mai 1932 in Brünn. Er spielte 38 Mal für die Nationalmannschaft der damaligen Tschechoslowakei und wurde mit Brünn elf Mal Landesmeister. 1968 siedelte er nach Deutschland um, wurde Trainer des EC Bad Tölz und führte die Isar-Winkler zur deutschen Vize-Meisterschaft. Mit dem VfL Bad Nauheim gelang 1974 Platz 3, die beste Bundesliga-Platzierung in der Vereinsgeschichte der Roten Teufel. 1979 erreichte er mit der deutschen U20-Nationalmannschaft, die er von 1978 bis 1980 betreute, bei der Weltmeisterschaft in Schweden Platz 7. 1980 begann für Olejnik die große Ära beim Mannheimer ERC. Viermal gelang Mannheim die Vizemeisterschaft, dreimal Platz 3. Bis auf ein kurzes Gastspiel beim SB Rosenheim (1986) coachte „Oli“ die Badener bis 1989. Dann wechselte er zur Frankfurter Eintracht. Bei der Eishockey-WM 1991 in Finnland stand Olejnik mit Erich Kühnhackl gemeinsam als Bundestrainer an der Bande. Es folgten weitere Stationen beim EHC Freiburg und den Ratinger Löwen, ehe Olejnik das tat, was er schon immer liebte: Er kümmerte sich um junge Spieler, um den Nachwuchs. Von 1998 bis 2005 betreute er die Juniorenmannschaft des EC Bad Nauheim. – Hier geht es zum kompletten Porträt von Ladislav Olejnik, geschrieben von Holger Hess und nachzulesen im Buch zum 75-jährigen Jubiläum des Eishockeys in Bad Nauheim.
Die Laufbahn von Ralf Pöpel: Unter Ladislav Olejnik begann die Karriere des gebürtigen Nauheimers. 1973 wurde Ralf in den Kader des VfL berufen und stürmte bis zum finanziellen Kollaps 1982 für seinen Heimatverein. Dann wechselte der kampfstarke Außenstürmer, der achtmal in die Nationalmannschaft berufen wurde, zum Mannheimer ERC und holte drei Vizemeisterschaften. 1986 kehrte Ralf zurück. Der EC spielte unter Trainer Ricki Alexander in der 2. Bundesliga, an der Seite von Ralf waren sein 2017 verstorbener Bruder „Jogi“ und sein bester Kumpel, „Pilo“ Knihs. Dann kam das „Wahnsinnsangebot“ der Frankfurter Eintracht. Vier Jahre blieb Ralf am Ratsweg, bevor er noch drei weitere Saisons für den EC das Trikot mit der Rückennummer 28 überstreifte und 1994 seine beeindruckende Laufbahn beendete. – Hier geht es zum kompletten Porträt von Ralf Pöpel, geschrieben von Holger Hess und nachzulesen im Buch zum 75-jährigen Jubiläum des Eishockeys in Bad Nauheim.
Foto: Wetterauer Zeitung/Nici Merz